Sattelkunde

Die Entstehung von Rückenproblemen ist ein schleichender Prozess und wird vom Reiter häufig erst dann bemerkt, wenn das Pferd nicht mehr anders kann, als deutlich seine Schmerzen zu zeigen.
Dabei spielt der Sattel häufig eine entscheidende Rolle.

Das heißt, das Pferd läuft mit seinem Problem schon einige Zeit herum und das Unwohlsein wird immer mehr gesteigert, bis es sich durch deutliche Symptome wie beispielsweise Unruhe beim Aufsteigen/Putzen/Satteln, Rittigkeitsprobleme oder Aggressionen bemerkbar macht. Daher ist es sinnvoll von Zeit zu Zeit eine Überprüfung des Pferdes und der Ausrüstung zu machen.

Je nachdem wie der Rücken, Widerrist und Rippenbogen des Pferdes aussieht, so sollte auch der Sattel geformt sein.


Sattelkunde

Worauf man beim Pferd achten sollte:

1.       Rückenlänge: Vierkantpferde, Rechteckpferd

2.       Rückenbreite: breite oder schmale Schulter

3.       Rückenwölbung: gerade, Hohlrücken oder Karpfenrücken

4.       Muskulatur

5.       Trainingszustand

6.       Ernährungszustand

7.       Reitweise, Einsatzzweck, Häufigkeit

8.       Alter des Pferdes


Sattelkunde

Anforderungen des Sattels:

1.       Sattellänge (nicht zu lang/kurz)

2.       Querschnitt (nicht zu eng/breit)

3.       Schwerpunkt (zu weit vorne/hinten)

4.       Bewegungsfreiheit der Scapula und der Wirbelsäule muss gegeben sein

5.       Gurtung sollte passen

6.       Bewegungsfreiheit des Reiters sollte gegeben sein

7.       Gleichmäßige Druckverteilung

8.       Gebäudemängel des Reiters ausgleichen

9.       Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Pferd


Häufig vorkommende Propleme mit Usache und Auswikung auf den Pferderücken:

1. Schulterbereich zu eng

Ursache: schmale Kammer, Sattel klemmt die Schulter ein

Auswirkung: verspannte Schultermuskulatur (M. trapezius, M. latissimus, M. rhomboideus), bei jeder Streckung der Vorhand stößt die Schulter gegen den Sattel, Einschränkung im Gang, Biegung sehr schlecht oder gar nicht möglich

2. Schulterbereich zu weit

Ursache: zu tiefe Lage, bzw. zu breiter Sattelbaum (Sattel rutscht nach unten und drückt auf den Widerrist)

Auswirkung: Wirbelschädigungen

3. Sattelkammer zu flach, schlecht gepolsteter Sattel

Ursache: Sattelkissen zu wenig oder unregelmäßig gepolstert

Auswirkung: verspannte Rückenmuskulatur, Druckstellen, Ödeme

4. Sattelkammer zu eng

Ursache: zu schmaler Wirbelkanal (Baum lieft auf den Wirbelgelenken oder direkt daneben)

Auswirkung: Kompression der Facettengelenke und verursacht Blockaden

5. zu viel Druck auf die hintere Wirbelsäule

Ursache: Sattel zu lang/liegt zu weit hinten, zu hart gepolstert, Sattelauflagefläche zu flach/gerade

Auswirkung: Probleme in der Lendenwirbelsäulenmuskulatur, Blockaden im thorakolumbalen Übergang (Übergang von Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule)

6. Gurtscheuerwunden

Ursache: zu feste/schiefe Gurtung, schmutziger Gurt

Auswirkung: Gurtzwang, Scheuerstellen, Brust - und Bauchmuskelverspannungen

Sattelkunde